Die Zirkuspädagogik ist in den letzten Jahren ein
spannendes Thema in der pädagogischen Arbeit geworden.
Der Zirkus vermittelt den Kindern hohe Eigenmotivation
und spielerischen Spass an der Bewegung. Die Vielfalt
der Zirkusdisziplinen bietet jedem Kind persönliche
Erfahrungs- und Entfaltungsmöglichkeiten. So ermöglicht
das “Medium” Zirkus individuelle Förderung körperlicher
und sozial-emotionaler Entwicklungsbereiche der Kinder
und Jugendlichen.
Beim Jonglieren wird zum Beispiel die Hand-Auge-Koordination
und die rechts-links-Koordination verbessert. Beim Üben
auf der Rolle, Kugel, Einrad, Drahtseil wird das Gleichgewicht
geschult. Bei allen Disziplinen wird Konzentrationsfähigkeit,
Kreativität, Mut und Vielseitigkeit entwickelt.
Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht aber stets das
Kind. Jeder kleine Artist ist willkommen und es wird
nicht nach Leistung und Können differenziert, sondern
versucht, die kleinen Künstler auf dem Niveau zu fördern,
auf dem sie stehen. Behinderte und nicht behinderte
Kinder arbeiten integrativ in einer Gruppe zusammen
und unterstützen sich gegenseitig. Es ist uns wichtig,
dass jeder einzelne seine Fähigkeiten entdeckt und ausbaut
und in die gemeinsame Arbeit einbringt.
Natürlich gibt es bei uns auch Auftrittsgruppen,
in denen Jugendliche ein Jahr besonders intensiv an
einer Nummer üben und hohe Leistungsniveaus erreichen.
Diese Jugendlichen sind auch Vorbilder für unseren kleinen
Artisten.
Die Zirkusaufführungen und Galas sind immer der Höhepunkt
für alle Beteiligten. Nach einer gelungenen Aufführung
erleben wir bei den Kindern und Jugendlichen ein gesteigertes
Selbstbewusstsein und mehr Selbstsicherheit.
Sie machen die grundlegende Erfahrung, dass Üben
zum Erfolg führt und Erfolg auch anerkannt wird.
Auch die Zirkuspädagogen zehren noch lange von den
leuchtenden und strahlenden Augen ihrer Artisten und
wissen spätestens dann, dass sich ihre pädagogische
Arbeit lohnt.
Sylvia Schneider
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